Geschichte

„Tennis – die Kunst auf einen harmlosen Gummiball so los zu dreschen, dass entweder der Gegner oder der Ball oder beide für immer vom Platz verschwinden.“

Anfang 1967 befassten sich einige junge Leute mit dem Gedanken, den Tennissport auch in der Sulzstadt Berching populär zu machen. Die ursprüngliche Absicht, einen eigenen Verein zu gründen, wurde bald wieder fallengelassen, vor allem deshalb, weil kein Grundstück zur Verfügung stand, auf dem ein Tennisplatz errichtet werden konnte. Außerdem stand ein großer Teil der Bevölkerung diesem Vorhaben skeptisch gegenüber, denn damals herrschte noch überwiegend die Meinung, dass der Tennissport nur etwas für Privilegierte und Betuchte sei. Vom TSV Berching wurde die Idee einer Tennisabteilung jedoch weiterverfolgt. Am 25.März 1967 trafen sich auf Initiative des damaligen Kassiers Siegfried Bombik 20 Begeisterte des weißen Sports um eine Tennisabteilung zu gründen.

Die Gründungsmitglieder der
Tennisabteilung vom 1. April 1967

Siegfried Bombik
Klaus Domes
Friedl Eichinger
Martha Eichinger
Ingeborg Geiler
Manfred Geiler
Elfriede Götz
Inge Götz
Heinrich Heim
Hans Hiller
Fritz Hintermeyer
Josef Huber
Hardy Knüfer
Wolfgang Knüfer
Hans König
Peter Lichtenegger
Hans Peller
Inge Reindl
Elisabeth Zimmermann
Josef Zrenner

Der TSV Berching stand der Gründung einer Tennisabteilung zwar wohlwollend gegenüber, die Verantwortlichen wiesen jedoch darauf hin, dass Geldmittel von Seiten des Hauptvereins nicht zu erwarten sind.

Trotz dieses „Gegenwindes“ ließ man sich jedoch nicht entmutigen. Klaus Domes wurde zum Abteilungs-Vorstand und Inge Reindl zur Kassiererin gewählt. Als erstes befasste man sich mit dem Bau eines Tennisplatzes, der an der Westseite des Sportplatzes errichtet werden sollte. Die Materialkosten wurden auf 6000 DM veranschlagt. Dabei müssten allerdings die anfallenden Nebenarbeiten in Eigenleistung erstellt werden. Alle anwesenden Mitglieder sagten zu, nach Kräften mitzuhelfen.

Ende August war es dann so weit. Nach mühevollen Arbeiten konnte der Platz eingeweiht werden. Die Kosten wurden allerdings deutlich überschritten. Da man keine Zuschüsse erhielt und auch von Seiten des TSV keine Geldmittel flossen, bestand während der nächsten Jahre ein finanzieller Engpass. Einige Berchinger Bürger stellten zinslose Darlehen zur Verfügung. Die Tennisabteilung zählte inzwischen 60 Mitglieder. Mit großer Begeisterung wurde mit dem Tennissport begonnen. Wegen des großen Andrangs wurde die Spielzeit für jedes Mitglied auf täglich eine Stunde begrenzt.

In der Vereinsführung ergaben sich inzwischen einige Änderungen. Der neue Vorstand bemühte sich sehr intensiv um den Bau eines weiteren Tennisplatzes.

Es wurden mehrere Vorschläge und Pläne bei der Stadt Berching eingereicht. Alle Bemühungen scheiterten immer wieder an den Behörden, weil wegen der vorgesehenen Trassenführung des RMD- Kanals keine Baugenehmigung erteilt wurde. Im Jahre 1975 wurden in Berching Pläne für ein neues Sportzentrum vorgestellt und die Tennisabteilung unternahm einen erneuten Anlauf, die Tennisplätze hier zu integrieren. Doch als die Plätze bereits abgesteckt waren, musste man erfahren, dass erst die Planung der RMD feststehen müsse, bevor man mit dem Bau beginnen könne.

So wechselten sich die Anfragen, Zustimmungen und Vertröstungen in steter Regelmäßigkeit.

1975 bestand die Abteilung aus 97 Mitgliedern, davon 58 Aktiven, so dass sich die Vorstandschaft der Tennisabteilung gezwungen sah, Neuaufnahmen nur noch in Ausnahmefällen zuzulassen. Man glaubte es nicht mehr verantworten zu können, unbegrenzt neue Mitglieder aufzunehmen, da die Kapazität des einzigen Platzes total ausgereizt war.

Bei der Mitgliederversammlung am Freitag, den 26. Sept. 75 konnte der 1. Bürgermeister Hans Kuffer den Mitgliedern der Tennisabteilung endlich die erfreuliche Nachricht vom Beschluss des Stadtrates, Grundstücke zum Bau von Tennisplätzen zu kaufen, überbringen. Die Stadt wird unter ihrer Federführung die Tennisplätze bauen, um einen maximalen Zuschuss aus dem Fundus „Freizeit und Erholung“ herauszuholen, für die Restkosten müsse die Tennisabteilung selber aufkommen.

Das Grundstück, das von der Brauerei Winkler gekauft werden sollte, bot genügend Raum für vier Tennisplätze, ein Clubheim und einen großen Parkplatz. Vorerst sei aber nur der Ausbau von drei Tennisplätzen geplant.

Die Kosten für die drei Plätze veranschlagte Vorstand Meier mit 70000 Mark. In dieser Rechnung sind jedoch erhebliche, zusätzliche Eigenleistungen enthalten. Nur wenn jeder kräftig mit zupackt, kann auch das Clubheim gleich im ersten Bauabschnitt mit erstellt werden.

Mit den Eigenleistungen war die Mehrzahl der Anwesenden einverstanden. Die Versammlung stimmte darüber ab, dass grundsätzlich von jedem Mitglied 100 DM Bauumlage zu erheben seien. Ersatzweise können dafür 20 Arbeitsstunden geleistet werden.

Gleichzeitig beschloss man einstimmig die Erhöhung der Aufnahmegebühr, um die jetzigen Mitglieder gegenüber später eintretenden nicht zu benachteiligen. Mit großem Engagement und Idealismus machte sich Tennisvorstand Hardy Meier an die Planung für die neue Anlage. Doch im Juni 1976 musste er den Mitgliedern bei der Jahreshauptversammlung berichten, dass die Anlage nach einem Regierungsbescheid nicht mehr in das Förderungsprogramm für 1976 aufgenommen werden könne. Völlig überraschend für alle Verantwortlichen kam dann die Nachricht, dass sich die ursprünglich bevorzugte Gemeinde aus dem Förderungsprogramm „Freizeit und Erholung“ zurückziehen werde. Durch Vermittlung auf höchster politischer Ebene gelang es den Berchingern letztendlich, eine Baugenehmigung durchzusetzen, deren Auflage allerdings darin bestand, das Bauvorhaben noch im gleichen Jahr abzuschließen. Alle Hebel wurden in Bewegung gesetzt und tatsächlich konnte am Freitag, den 12. Nov. 76 das Richtfest für das neue Tennisheim gefeiert werden.

Nach genau einjähriger Bauzeit wurde die Tennisanlage ihrer Bestimmung übergeben. Mit enormem Aufwand an Eigenleistung und Eigenmitteln – so wurden unter anderem sämtliche Maurer-, Elektro-, Installations-, Pflasterungs- und Rohrlegearbeiten von Mitgliedern der Tennisabteilung selbst durchgeführt- erstellten die Berchinger Tennisspieler nach den Plänen von Abteilungsleiter Hardy Meier eine Anlage, die allen Anforderungen gerecht wird.
Neben drei Ziegelmehlplätzen und einem Trainingsplatz wurde ein Clubheim mit ausreichend sanitären Einrichtungen errichtet.

Bei der Errichtung der Tennisanlage wurde kräftig gespart. Die Anlage kostete insgesamt samt Clubheim 214.000 DM. Diese kostengünstige Lösung war einzig und allein durch die tatkräftige Mitarbeit der Mitglieder möglich. Die gesamte Anlage fügt sich hervorragend in das Landschaftsbild ein.



Endlich, es war so weit! Der Spielbetrieb konnte aufgenommen werden, man schrieb den 14. August 1977. Die Einweihungsfeierlichkeiten fanden am 10. und 11. September 1977 statt.